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1918

1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 166

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 166 — auf Schienen Tauft, das wußte man schon lange. Hier und da, besonders in Bergwerken, gab es Schienenbahnen für Pferde- oder Handbetrieb. Da machte im Jahre 1804 ein Engländer den versuch, eine Reihe von Schienenroagen durch eine auf den vordersten tdagen gestellte Dampfmaschine fortzubewegen. Das glückte. Nun versuchte ein anderer englischer Ingenieur,Hobert$tephenson,der wie James Watt ehedem ein armer Junge gewesen war, einen bessern Dampfwagen herzustellen. Dem unermüdlichen Manne gelang das große Werk; am 27. September 1825 konnte der erste mit Personen besetzte Dampf" wagenzug abgehen-, und im 3ahre 1830 wurde zwischen Liverpool und Manchester die erste Eisenbahnlinie für den regelmäßigen Verkehr eröffnet. Die erste größere mit Lokomotiven befahrene (Eisenbahnlinie wurde in Deutschland im Jahre 1839 zwischen Leipzig und Dresden vollendet (Bild Nr. 16). Jetzt sind alle Kulturländer der (Erde mit einem Schienennetze überzogen. Durch Berge hindurch, auf kühn gebauten Brücken über Täler und Flüsse sausen die schnellen Personen« züge und die langen Gmterzüge. Selbst über die Ripen und auf ihre Gipfel klimmt die hier mit Zahnrädern versehene (Eisenbahn. 73. Die Elektrizität und andre Erfindungen. 1. Der elektrische Telegraph, der Fernsprecher und der Kunkenspruch. (Einrichtungen, um Nachrichten schnell von einem (Drt zum andern zu schicken, hatte man schon im Altertum. Man gab von einem weithin sichtbaren Punkte verabredete Zeichen, nachts durch Feuer oder Licht. Solche optische Telegraphen arbeiten sehr schnell, und man verwendet sie wegen ihrer (Einfachheit mitunter noch jetzt, besonders im Kriege. Nur bei trüber Luft kann man keine Zeichen geben. 3m Jahre 1833 fanden die Göttingischen (Belehrten Gauß und Weber, daß der elektrische Funke, der einen Draht blitzschnell von einem Ende zum andern durcheilt, zum Seichengeben sehr geeignet ist. Der Amerikaner Morse erfand bald darauf eine Vorrichtung, durch die der elektrische Strom mit Hilfe eines Magneten Striche und Punkte auf einen abrollenden Papierstreifen schreibt. Diese Striche und Punkte bedeuten je nach ihrer Gruppierung Buchstaben und Worte, und so kann man mühelos ablesen, was in demselben Augenblicke in einem weit entfernten (Drte telegraphiert wird. Bald entstanden in allen Ländern Telegraphenlinien (vom Jahre 1843 an), meist neben den (Eisenbahnen, zu deren Betrieb ein so schnelles Verständigungsmittel unentbehrlich ist. Aber auch durch das Welt-
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2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 167

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 167 — Meer blitzte bald der elektrische Funke. Schon irrt Jahre 1851 wurde Em sorgfältig in ein Kabel eingeschlossener Draht durch den Kanal Zwischen England und Frankreich gelegt. Sechs Jahre darauf machte Wan sich an die Riesenarbeit, (Europa mit Nordamerika durch eine Leitung von mehr als 3500 km zu verbinden, Aber erst nach mehreren verunglückten versuchen lag (im Jahre 1866) das erste Kabel sicher gebettet auf dem Meeresgrunde. Jetzt sind alle (Erbteile durch Kabel Verbunden, um deren Herstellung sich zwei Deutsche, die Brüder Werner Und 5riebrich Siemens, besonbers verdient gemacht haben. — Aber "icht genug, daß man in die Ferne hin schreibt, auch das gesprochene $ort trägt der elektrische Funke mit Gebankenschnelle von einem Tnbe des Drahtes zum andern. Durch den Fernsprecher (das Telephon) können nicht nur Bewohner einer Stadt miteinanber sprechen, als wenn sie beieinander stünben, (onbertt auch mit weit entfernten Orten. Der Zernsprecher würde erfunben von dem Deutschen Philipp Reis (1860), verbessert von den Amerikanern Graham Bell und (Ebison, und in Deutfchlanb eingeführt (seit 1877) vom ®eneralpostmeifter Stephan. Hoch rvunberbarer ist die am (Ende des 19. Jahrhunberis teils von dem Italiener Marconi, teils von den Deutschen Slabt) und Arco erfundene und ausgebildete draht* lose Telegraphie. (Dhne andere Mittel, als den elektrischen Sender und (Empfänger, kann nt an sich durch Funkenspruch weithin über Land und Meer verständigen. 2. Heizung und Beleuchtung, wer heutzutage att einem kalten Winterabend im behaglich geheizten Zimmer beim hellen ^ampenscheine sitzt, der meint wohl, anders könne es gar nicht gewesen fein. Und doch sind Heizung und Beleuchtung unserer Idohnräume ein gewaltiger Fortschritt. Mart braucht gar nicht an die Zeiten Zurückzudenken, da sich der Rauch des offen brennenden Feuers durch ein Loch im Dache den Weg suchte; nicht an die vornehmen Ritter, die am Kamin ober beim Schein des in die Wanh geklemmten Kien* fpans herumsaßet! und den Frühling herbeisehnten; nicht an die Rats-Und Bürgerversammlungen im Mittelalter, die „tagen" mußten, weil !ie abends ihren Saal nicht ordentlich beleuchten konnten. Nein, noch iw Anfang des 19. Jahrhunderts kannten Bürger und Bauern nur qualmende und flackernde Rüböllampert oder Talgkerzen, sollte man Feuer oder Licht machen, so schlug man mit Stahl und Stein Funken, die man aus Zunder auffing und zur Flamme anfachte. Erst allmählich kam der das Qualmen verhinbernbe (Blaszilinber auf
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3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 169

1918 - Leipzig : Voigtländer
- 169 — Haushalte und keiner Nähterin mehr. Unsere Häuser werden durch vorzügliche Gfen, durch Warmwasser-, Dampf- oder Luftheizungen erwärmt. Das Zweirad dient nicht nur zum Der» Qnügen, sondern ist zum unentbehrlichen Beförderungsmittel geworden gleich dem durch die mechanische Kraft üon Benzingasen getriebenen Motorrad und dem Automobil. Bas Luftschiff, welches als »»Ballon" schon 1783 erfunden war, ist, hauptsächlich durch den Grafen Zeppelin, zu Rnfang des 20. Jahrhunderts lenkbar gemacht worden, tftit Mikroskopen und mit Fernrohren von früher ungenannter Stärke erforschen (Belehrte immer neue Wunder der Erde und des Himmels. Ihre Wahrnehmungen zeichnet mit unfehlbarer teteue die wunderbare Lichtbildkunst, die Photographie, die der Wissenschaft Unbfast jedem Zweige menschlicher Rrbeit zur unentbehrlichen Dienerin geworden ist und namentlich vermöge der Röntgen strahlen das für das menschliche Rüge Unerreichbare in lebenden Körpern erforscht, tftön hat unser Zeitalter das „eiserne" genannt; es könnte auch das "Papierene" heißen. Denn unendlich ist die Rrt und Zahl der Gegenwände, die aus Papier hergestellt werden. Durch sinnreiche Maschinen wird die mächtige Papierrolle binnen kurzer Zeit in Tausende von gedruckten und gehefteten Zeitungsnummern verwandelt. Rndere Maschinen pressen die Papiermassen zu zierlichen Gbstschüsseln, wieder Qndere zu stahlharten, metallisch klingenden (Eisenbahnrädern. — Rus Runkelrübe gewinnt man den weißen Zucker, aus schwarzem Teer jtos farbenprächtige Rnilin, aus Erde und Gestein das eisenharte, aber »eichte Rluminiummetall. 74. Folgen der Erfindungen. 1. Das tägliche Leben. So gibt es fast kein Gebiet des mensch» Jchen Lebens, das nicht in neuerer Zeit durch große und kleine (Erfindungen in irgendeiner weise verändert worden wäre. Früher blieb “er( einzelne oft sein Leben lang an die Heimat gebunden; denn das ^isen roar teuer, mühselig und gefährlich. Die Erzeugnisse des Bodens ^ßten an Ort und Stelle verbraucht werden; denn die Versendung !Pqr schwierig und dem Frachtwagen konnte man wenig aufladen. 11 ein und demselben Staate konnte daher hier Überfluß, dort Teurung Hungersnot sein. was man an Kleidung und an Hausrat bedurfte, ^Urde im Hause selbst verfertigt ober von ehrsamen Handwerksmeistern ihren Gesellen in langsamer Arbeit hergestellt, heute tragen Dompfaffe und (Eijenbahnen die Menschen und Güter für verhältnismäßig !
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4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 165

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 165 — Sofyn unbemittelter (Eltern und hatte sich durch großen Fleiß zum tüchtigen Mathematiker und Mechaniker ausgebildet. Ris er nun jene alte Maschine vor sich hatte, da erkannte er bald, wie mangelhaft sie sei, aber wie wichtig gute Dampfmaschinen für alle Welt sein Mßten. 3n seinem erfinderischen Kopfe und unter seinen geschickten Händen, aber erst nach vielen Mühen, nahm die Dampfmaschine die Gestalt an, die sie im wesentlichen noch heute hat. Nun hatte man flicht mehr nötig, Fabriken an Flüssen anzulegen, um sie durch wassernder in Gang zu setzen, oder auf den wind zu warten, der die Windmühlen treibt, oder Göpelwerke durch Pferde, Hunde ober gar Menschen drehen zu lassen. Der starke und nie ermüdende Kolben der Dampfmaschine setzt jetzt die kunstreichen Webstühle in sausende Be* Regung, dreht Millionen von Spindeln, hilft holz und (Eisen schneiden, bohren und Hobeln, hebt das Wasser aus der Tiefe der Bergwerke oder drischt auf dem Felde das Korn aus dem (Betreibe. 2. Das Dampfschiff. (Ehedem konnte man Schiffe nur durch &ind oder Ruder bewegen. Entstand Windstille, so mußte das Schiff Quf offenem Meere still liegen, oft wochenlang. Ris James Watt Steigt hatte, wie man Dampfmaschinen bauen muß, ba versuchte jjan, eine solche auf ein Schiff zu setzen, von ihr Schaufelräber im Nasser brehen zu lassen und so das Schiff vorwärts zu treiben. Zum Erstenmal glückte das dem Amerikaner Robert $ ul ton auf der Seine bei Paris (1803). Rber der sonst so kluge Napoleon wollte fllchts von der neuen (Erfindung wissen. Fulton mußte nach Rmerika 3urü& und baute dort noch ein Dampfschiff, das im Jahre 1807 eine erfte Fahrt zwischen Neuqork und Rlbant) den Hudsonfluß hinauf Zurücklegte. Zwölf Jahre später durchkreuzte der erste Dampfer den Atlantischen (Dzean in 26 Ca gen. heute fahren die großen Hamburgs* l%n und Bremischen Schnelldampfer in 5—6 Tagen nach Neuyork. 3. Die Eisenbahnen. Bis zum Anfange des neunzehnten Jahrhunderts schwankten auf größtenteils elenden wegen „über Stock Stein" der schwerfällige Frachtwagen dahin und die langsame Postkutsche, wohlhabende oder vornehme Leute hatten ihre eigenen Zernagen, für die auf den Poststationen immer frische Pferde genommen wurden. (Erst nach den Befreiungskriegen entstanden in Deutschland allmählich künstlich gebaute Landstraßen, auf benen ^°n auch bei schlechtem Wetter fahren konnte, ohne stecken zu bleiben er umzuwerfen. Daß aber ein wagen am mühelosesten bewegt ^'den kann, wenn er nicht unmittelbar auf dem Erdboden, sondern
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5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 170

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 170 — wenig Geld schnell und sicher nach allen Himmelsgegenden, nach den entlegensten Ländern und Orten. Unzählige Menschen wechseln wegen irgendeines Vorteils den Aufenthaltsort oder machen zur Belehrung ober zum Vergnügen große Reisen. Auswanderer versuchen in fernen Ländern ihr Glück. Ruf den Eisenbahnen und Dampfschiffen befördert die p o st Briefe und Pakete über die ganze bewohnte Erde in kurzer Frist gegen geringe Gebühr, was man in dem einen Lande bedarf, wird oft in dem andern, gar jenseits des Meeres durch den Telegraphen bestellt. In Deutschland essen wir Korn aus Rußland, aus Indien, aus Amerika; bauen wir Häuser aus amerikanischem und schwedischem holze; brennen wir zum Teil englische Steinkohlen. Unsere Erzeugnisse gehen dafür in alle Welt. Niemand webt mehr im Hause Tuch oder Leinwand, sondern was wir zur Kleidung und Haus* einrichtung brauchen, wird massenweise in Fabriken hergestellt, wohlfeiler und schöner als es die geschickteste Hand eines einzelnen könnte. Die einfachste Wohnung enthält Hausrat, der noch vor hundert Jahren ein ausschließliches Vorrecht des Reichen war. 2. Gewerbe und Handel. Besser und billiger als Menschen« Kraft arbeitet also die Maschine. Um sie herum, zu ihrer Leitung und Bedienung, sammelten sich in den Fabriken die früher in einzelnen Werkstätten zerstreuten Meister, Gesellen und Lehrlinge. Dasfabrik-wesen kam zu ungeahnter Blüte und oft wuchsen um die Dampf* Schornsteine und Hochöfen herum ausgedehnte Ortschaften, wie z. B* in Essen um die Kruppsche Geschützgießerei. Der schnelle und hohe Verdienst in den Fabriken lockte auch viele Leute vom Lande in die Städte. Sie gaben die landwirtschaftliche Tätigkeit auf, später dabei durch das Recht der Freizügigkeit begünstigt. Daburch entstaub Mangel an Arbeitskräften auf dem Laube, so daß die Gutsbesitzer, besonbers tn den Industriebezirken, gezwungen wurden, Landarbeiter mit hohen Löhnen aus andern Gegenben heranzuziehen (Sachsengänger). t)ie ungeheure (Erzeugung der Fabrikwaren und ihr oft schwankender Absatz verursachten mitunter starke Preisverringerungen. Daburch sahen sich die Fabrikbesitzer gezwungen, auch die Löhne ihrer Arbeiter herabzusetzen. Diese wieder stellten zu gewinnbringender Zeit ihrerseits erhöhte Forderungen und legten, um einen Zwang auszuüben, woh in ganzen Scharen an einem Tage die Arbeit nieder, sie streikte n. Dann mußten die Fabriken stillstehen ober konnten boch wenige leisten, als nötig war. Reiche Leute würden häufig Mitbesitzer des Fabriken (Aktionäre) und getoannnen als solche Reichtümer, ohnc
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6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 10

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 10 — Nutzen für das Land, denn er diente als Behälter für das Nilwasser, nahm in Jahren zu starker Überschwemmung den Überfluß aus und gab Wasser her, wenn sie zu dürftig war. — Das Labyrinth bestand aus zwölf Palästen, sechs gegen Norden und sechs gegen Süden. Dreitausend Gemächer waren darin, zur Hälfte über, zur Hälfte unter der Erde. In den unterirdischen Gemächern befanden sich die Gräber der Könige, die das Labyrinth hatten erbauen lassen; die obern Räume waren mit Säulen und kunstreichem Bildwerk aufs prachtvollste geschmückt. Jetzt ist von dem stolzen Bau nur noch ein Trümmerhaufen vorhanden. 5. Die Hieroglyphen. Die Denkmäler der Ägypter sind mit einer seltsamen Schrift bedeckt. Diese besteht nicht aus Buchstaben, sondern aus Bildern von Himmelskörpern, Tieren, pflanzen und allerlei Gerätschaften; man nennt diese Zeichen Hieroglyphen. Nur die Priester konnten diese heilige Schrift lesen,' auch wir haben sie jetzt wieder verstehen gelernt. Die gewöhnliche, allen verständliche Schrift stand auf Rollen von Papier, das die Ägypter aus einer Schlingpflanze bereiteten, die am Nile wuchs und Papyrus genannt wurde. 6. Gewerbe und Handel. In manchen Gewerben waren die Kgypter sehr geschickt: sie verfertigten köstliche Webereien sowohl in Linnen als in Baumwolle und wußten die Decken und Teppiche, die sie webten, mit Stickereien von farbigen Zäden oder auch von Golddraht auszuschmücken. Wie man aus den Abbildungen auf den Denkmälern sieht, konnten sie auch mancherlei zierliche Gerätschaften verfertigen. Ihr Handel beschränkte sich in der frühesten Zeit auf den Verkehr zu Lande und auf die Nilschiffahrt,- erst spät traten sie zur See in Verbindung mit andern Völkern, und in den drei letzten Jahrhunderten vor Christus, als die Stadt Alexandria gegründet war, wurde der ägyptische Handelsverkehr der blühendste und ausgedehnteste der ganzen Welt. 5. Die Babylonier. 1. Oie Länder am (Euphrat. (Karte I.) Wie in Nordafrika das ägyptische Reich sein Dasein wesentlich dem Nilstrom verdankte, so wurden in Vorderasien die Zwillingströme Euphrat und Tigris von hoher Bedeutung für die Gründung geordneter Staaten, aus denen mächtige Reiche hervorgingen. Die beiden Ströme entspringen im Hochlande Armenien südöstlich vom Schwarzen Meere und fließen — im Westen der (Euphrat, östlich davon der Tigris — gegen Südosten in den persischen Meerbusen, fln dem unteren
1918

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 29

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 29 fiebere, ihre Söhne in die Schule schicken. Eines Tages trat er selbst die Schulstube, hörte eine Zeitlang zu und sah dann die schriftlichen Arbeiten der Schüler durch. Die gelobten mußten alle auf seine rechte, *e getadelten auf seine linke Seite treten. Da fand es sich, daß die iqulen meist die Söhne vornehmer (Eltern waren. Karl wandte sich ^ den fleißigen, aber armen Knaben und sagte: „Ich freue mich, liebe tnder, daß ihr so wacker seid; bleibt dabei und werdet immer voll-vmmener. Zu seiner Zeit soll euch mein Lohn nicht fehlen." Zornig ’Qj) er dann auf die trägen Knaben zu seiner Linken und rief: „Ihr ,rf ihr Söhne der vornehmen, die ihr des Wissens nicht not zu haben feinet, weil ihr reich seid, ihr faulen unnützen Buben, ich sage euch, *i (Bott! euer Rdel und eure zarten Gesichter gelten nichts bei mir; v°n mir habt ihr nichts (Butes zu hoffen, wenn ihr eure Faulheit nicht Urch eifrigen Fleiß wieder gut macht!" . 3. Hände! und Landwirtschaft. Ruch für Handel und Der« für Ackerbau und Landwirtschaft war der Kaiser ungemein tätig. r hatte den Plan, zur Hebung des Verkehrs den Rhein durch einen Qnal mit der Donau zu verbinden, ein Werk, das freilich zu jener ^ noch nicht glücken wollte. Um den Rcfterbau zu fördern, ließ Karl 0rfer anlegen, Wälder roden, Sümpfe trocknen und öde Strecken in Uchibare Gefilde umwandeln. 3n der Pflege der Landwirtschaft ln9 er selbst mit dem besten Beispiel voran. Ruf seinen Gütern Urschte die größte Ordnung. Der Rckerbau wurde dort nach seinen 9nen Anordnungen musterhaft betrieben; denn er selbst war ein jyr kundiger Landwirt. Er erteilte seinen Verwaltern die trefflichsten Urschriften über die Zucht der Haustiere und Bienen, über die Be* ce,tung von wein und Bier, von Honig und wachs, sowie über den e und (Obstbau, über die Gärtnerei und Fischerei. Die Verwalter ^Bten 3u Weihnachten ein genaues Verzeichnis von dem ganzen Gm ]U^ ^ Getreide, wein, Honig, Eiern, wolle usw. einreichen, je ^a^ms°nntag den Geldertrag abliefern und alle Rechnungen vor-e^en* *Üenn Karl seine Güter besuchte, was sehr oft geschah, so nahm ^ ® es ielbst in Rugenschein, ordnete Verbesserungen an und sah die * jungen nach, in die alles bis aufs kleinste, bis auf jedes verkaufte »^getragen sein mußte. 13. Karls des Großen Lebensweise und Tod. ^ l. Karls äußere Erscheinung. Karl war von starkem rperbau und hoher Gestalt. Er hatte eine gewölbte Stirn, große !
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8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 168

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 168 — den Campen in Gebrauch, vom Jahre 1820 an das Reibzündhölzchen und um 1830 die Stearinkerze. Der wichtigste $ort* schritt aber war die (Einführung des Erdöls, des Leuchtgases und des elektrischen Lichts. — Das Erdöl (Petroleum) entquillt in mehreren Ländern, hauptsächlich in Nordamerika und in Rußland, der Erde. Während das teure Hiiböl künstliche und kostspielige Lampen nötig machte, brennt das leichtflüssige, im Dochte durch die Erwärmung in brennbares Gas verdunstende Erdöl in ganz einfachen und wohlfeilen Lampen. Huch der Hrme kann nun nach des Tages Rrbeit bequem Bücher und Zeitungen lesen, und deshalb hat die (Einführung der Petroleumlampe (vom Jahre 1860 an) einen großen Einfluß auf die geistige Bildung der Menschen ausgeübt. — Das durch Ausglühen der Steinkohlen gewonnene Leuchtgas in großen Behältern aufzufangen, durch Röhren unterm Erdboden in die Däuser zu leiten und so ganze Städte zu beleuchten, versuchte man zuerst in London (im Jahre 1814). Bald folgten deutsche Städte, zuerst Berlin und Hannover (1826). Jetzt sind auch die Straßen kleiner Städte und vieler Dörfer abends hell erleuchtet, und niemand denkt mehr an die nicht so ferne Zeit, wo man seine Handlaterne mitnehmen mußte, wenn man abends einen Weg über die schlecht oder gar nicht gepflasterten Straßen machen wollte. — Das Leuchtgas ist aber mittlerweile schon übertreffen worden vom elektrischen Lichte. 3n mächtigen, durch Dampf oder Wasser bewegten Maschinen wird ein gewaltiger elektrischer Strom erzeugt, der dem Blitze gleich den Unvorsichtigen töten kann. Hb er durch wohlgesicherte Drähte wird der Strom in die Straßen und Häuser geleitet und bringt dort die weißstrahlenden Bogenlampen und die zierlichen Glühlampen zum hellen Leuchten. Eine Drehung des Umschalters, und ein ganzer Saal erstrahlt im hellsten Lichtglanze. Welch ein Hbstand von der Zeit, da selbst das hochgebildete Kulturvolk der Römer sich mit dem rußenden Dochte der Öllampe begnügen mußte! 3. Andere Erfindungen. Heben diesen wichtigsten, durch Dampfkraft und Elektrizität ermöglichten Erfindungen gibt es noch eine Menge anderer, die ebenfalls großen (Einfluß auf alle menschlichen Verhältnisse haben. Während die Dampfmaschine vornehmlich in der Großindustrie, in den Fabriken verwendet wird, werden kleine Werkstätten oft mittels Gaskraft- oder Petroleummaschinen betrieben. Elektrizität treibt Maschinen aller Hrt, besonders aber Straßenbahnen, und wird vielleicht dereinst auf den Eisenbahnen die Lokomotiven umgestalten. Die Nähmaschine fehlt fast keinem
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9. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 130

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
130 -b) Seidenindustrie. Quelle: Politisches Testament Friedrichs des Groen von 1752. bersetzung aus dem Abdruck des franzsischen Textes bei G. Kntzel a. a. O. Bv. 2. S. 19 und 24. Damit alles planvoll zum Aufschwnge des Landes ineinandergreife, habe ich zugleich mit der Einfhrung des Seidenbaues Stoff- und Sammetmanu-fakturen eingerichtet. Die Ansiedelung der Arbeiter hat mir groe Kosten ver-ursacht. Um sie mit der Zeit zu vermindern und diese fremde Kunst einzubrgern, halte ich den Arbeitern 40 Lehrlinge auf meine Kosten und ersetze sie durch andere, sobald sie Meister werden. Wir haben gegenwrtig 500 Seidenwebsthle in Berlin und in Potsdam. Das ist aber erst ein schwacher Anfang. . . Zur Frderung dieser Manufakturen mu man nicht allein den im Lande gearbeiteten Stoffen freie Ausfuhr gewhren, sondern man mu auch (wie es in England geschieht) den Kaufleuten, die sie im Auslande absetzen, bestimmte Prmien be-willigen. Da wir bei weitem nicht so viele Websthle besitzen, als wir brauchen, so wird der Herrscher die Seidenindustrie nur dann zur Blte bringen, wenn er den Kaufleuten, die sich damit abgeben, groe Summen spendet, sollte diese Auf-gbe auch jhrlich bis auf 100000 Reichstaler gehen. Ferner wird man die Zahl der auf Kosten des Herrschers unterhaltenen Lehrlinge einige Jahre lang auf 200300 erhhen mssen. Wir werden dann im ganzen 2000 Websthle aufstellen knnen. Ich habe ferner in Berlin ein groes Seidenlager errichtet, dessen Grundvermgen ich bis auf 100000 Reichstaler zu steigern hoffe, so da unsere Arbeiter, wenn die Seide teurer wird, zum selben Preise arbeiten, ja denen in Leipzig, Hamburg und selbst in Holland den Rang ablaufen knnen. c) Kanalbauten. Quelle: Kabinettsorder der den Plauer Kanal 1743. Fundort: Stadelmann a. a. O. Bd. 2. S. 258259. Nachdem Se. Kgl. Maj. resolviret haben, da die einige Jahre her auf den Tapis gewesenes Sache wegen Anlegung eines Canals aus der Plauenfchen See, zwischen der Havel und Elbe, nunmehr mit allem Ernst vorgenommen und, daserne das Werk practikable ist, mit dem srdersamsten ... zu Stande gebracht werden soll; Als befehlen Sie dero Generaldirectorio ... die Sache sonder. . . weiteren Anstand vorzunehmen und nach. . . grndlicher berlegung Hchst-demselben . . . zu berichten: 1. Ob die Anlegung solches Canals practicable und der Fall des Wassers berall da ist? als welcher wegen ntigenfalls sofort jemand, so des nivellirens wohl kundig ist, dahin geschicket werden soll..... 2. Wie viel solcher Canal zu machen und im Stande zu setzen kosten wird? auch in wieviel Zeit solcher fertig werden kann? 3. Wie hoch der jhrliche Ertrag davon ohngefhr seyn wird? ob sich solcher berall verinteressiren, auch die Unterhaltungskosten zu gleich mit abwerfen wird? 4. Wieviel durch Verkrtzung der Fahrt zwischen der Havel und Elbe Se. Kgl. Maj. auf den andern Elb- und Havelzllen, so alsdann nicht berhret werden drfen, verlieren mchten? *) vor einigen Jahren zur Sprache gebrachte.
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10. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 153

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 153 - Betrieben zu. Aus den mittleren und oberen Schichten des Brgertums bildete sich ein zahlreiches tchtiges industrielles Beamtentum. Die Industrialisierung, die sich um die Mitte des 19. Jahrhunderts angekndigt hatte, vollzog sich nach der Grndung des Reiches, vor allem seit dem Ausgang der achtziger Jahre in Deutschland mit einer Vehemenz, die nur in den Vereinigten Staaten ihres-gleichen hat. Noch im Jahre 1882 ernhrte die deutsche Landwirtschaft fast so viele Menschen wie Handel und Industrie zusammen; im Jahre 1895 stand sie schon allein hinter der Industrie um beinahe 2000000 Berufszugehrige zurck. In 13 Jahren eine vllige Umkehr der Verhltnisse. 88. Kaiser Wilhelm 17. und die Landwirtschast. Quelle: Ansprache an eine Abordnung der landwirtschaftlichen Zentral-vereine der stlichen Provinzen vom 22. Februar 1893. Fundort: Johs. Penzler a. a. O. Bd. 1. S. 225. Ich danke Ihnen, meine Herren, da Sie zu mir gekommen sind und sich unmittelbar an Ihren Landesvater wenden. Wie mein unablssiges Streben auf das Wohl meines Landes gerichtet ist, so ist es auch mein Wunsch und Wille, den Schwierigkeiten und Sorgen abzuhelfen, mit denen die Landwirtschaft, zumal in den stlichen Provinzen, zu kmpfen hat. Die Mittel und Wege, die hierzu ein-zuschlagen, sind mannigfacher Art und schwieriger Natur. Nur einer lngeren Zeit wird es, auch bei voller Hingabe meiner Regierung an die gestellte Aufgabe, ge-lingen, dem angestrebten Ziele nher zu kommen. Dazu bedarf es vor allem des Friedens, zu dessen Erhaltung auch Sie beitragen knnen, indem Sie fr die Strkung unserer Wehrkraft eintreten. Die Wnsche, die Sie mir vortragen, werden von meiner Regierung ein-gehend geprft und nach Mglichkeit bercksichtigt werden. Je mehr dies geschehen und das Gedeihen der Landwirtschaft gefrdert werden kann, desto grer wird meine Befriedigung sein, da die Landwirtschaft und die ackerbautreibende Be-vlkemng mir besonders am Herzen liegen. Ich erblicke gleich meinen Vorfahren in ihr, wie ich vor drei Jahren in Knigsberg auf dem Feste der Provinz aus-gesprochen habe, eine Sule des Knigtums, die zu erhalten und zu festigen mir Pflicht und Freude ist, und ich vertraue zuversichtlich, da sie sich als solche in alter Treue allezeit bewhren wird. 89. Stellung der Regierung zu den groen Wirtschaftskreisen. Quelle: Reichstagsrede des Reichskanzlers Blow vom 1. Februar 1905. Fundort: Wilhelm von Massow, Fürst Blows Reden. Leipzig o. I. Bd. 3. S. 214 und 215. Deutschland ist nicht lediglich ein Industriestaat; es ist Agrar- und Industrie-staat. Weite Distrikte in unserem Vaterlande, namentlich im Nordosten, aber auch im Sden und Sdwesten, z. B. in Bayern, sind auf den Betrieb der Land-Wirtschaft angewiesen. Hier fehlen die Vorbedingungen fr eine gedeihliche Entwicklung der Industrie entweder ganz oder sind nur sprlich und in rtlich beschrnktem Umfange vorhanden. Ich erlernte durchaus die hohe Bedeutung an,
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